Ah, der Jahresanfang. Diese magische Zeit, in der der Champagner noch prickelt, die guten Vorsätze noch frisch sind und der Silvesterkater genüsslich mit seiner Pranke spielt. Dies ist der Moment, in dem wir den Staub des alten Jahres abschütteln und mit weit aufgerissenen Augen in das Unbekannte des neuen Jahres blicken. Was könnte da schon schiefgehen?
Nun, um ehrlich zu sein, eine ganze Menge.
Beginnen wir mit dem offensichtlichen Problem, das wir liebevoll als 'Neujahrskater' bezeichnen. Denn was wäre ein neues Jahr ohne den pochenden Kopfschmerz, den trockenen Mund und das allgemeine Gefühl, von einer Herde wild gewordener Rentiere überfahren worden zu sein? Ein Neujahrskater ist eine Art Ehrenabzeichen, das Zeugnis von der wilden Feier der Nacht zuvor ablegt. Und es ist sicherlich eine ausgezeichnete Möglichkeit, das neue Jahr zu beginnen - indem man sich fragt, warum man überhaupt aufgestanden ist.
Aber warten Sie, es kommt noch besser. Da wären auch noch die Neujahrsvorsätze, diese fabelhaften Fantasien, die wir in der Silvesternacht erschaffen. Sie sind wie funkelnde Sterne am Himmel, die uns mit ihrer Unnahbarkeit und Unmöglichkeit blenden. Und trotzdem können wir nicht anders, als uns nach ihnen zu sehnen. "Dieses Jahr werde ich ins Fitnessstudio gehen. Jeden Tag!" "Ich höre auf zu rauchen!" "Ich lerne endlich Japanisch!" Solche Ambitionen sind bewundernswert, aber leider oft so haltbar wie ein Schneemann in der Mittagssonne.
Doch trotz aller Widrigkeiten, trotz aller Kater und gescheiterter Vorsätze, hat der Jahresanfang auch seine Vorzüge. Es ist ein Neuanfang, eine frische Seite, die darauf wartet, beschrieben zu werden. Es ist ein Hauch von Möglichkeit, der in der Luft liegt, und die Aufregung des Unbekannten, die uns in ihren Bann zieht.
So steht es außer Frage, dass der Jahresanfang seine eigenen Herausforderungen mit sich bringt. Es ist ein Balanceakt zwischen dem Abschied vom Alten und der Begrüßung des Neuen, zwischen dem Kater der Feierlichkeiten und dem Optimismus der Möglichkeiten. Aber vielleicht ist das gerade der Reiz des Ganzen - dieser schwindelerregende Tanz auf dem Seil des Unbekannten, dieser Sprung ins kalte Wasser des Neuen.
So strapaziös das neue Jahr auch beginnen mag, es ist auch eine Zeit der Hoffnung und der Veränderung. Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es dieses Jahr tatsächlich ins Fitnessstudio. Oder zumindest, den Silvesterkater etwas schneller loszuwerden.
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