November. Einen Monat zu finden, der weniger glamourös klingt, wäre wohl eine echte Herausforderung. Das Farbenfeuerwerk des Oktobers ist vorbei, und die festliche Vorfreude des Dezembers ist noch weit weg. Was bleibt, ist ein Monat, der die Farbpalette eines Betonbunkers hat und etwa genauso einladend ist.
Aber unterschätzen Sie den November nicht! Dieser graue Monat hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick glaubt. Nehmen wir zum Beispiel die Kaminabende. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der der Kamin nicht mehr nur als dekoratives Element dient, sondern tatsächlich in Betrieb genommen wird. Endlich kann man wieder das Knistern des Feuers und den Duft von verbranntem Holz genießen. Vorausgesetzt natürlich, man kann genug Holz finden, das nicht feucht ist und mehr raucht als brennt.
Und dann sind da noch die wilden Fummeleien auf dem Bärenfell. Ein Bild, das wir nur aus Hollywood-Filmen kennen und das im echten Leben etwa so wahrscheinlich ist wie ein Lottogewinn. Aber man kann ja träumen, nicht wahr? Außerdem ist es eine gute Ausrede, um das alte Bärenfell vom Dachboden zu holen, welches dort seit dem letzten Winter sein Dasein fristet. Dabei ist es völlig egal, dass es mehr nach muffigem Keller riecht als nach wilder Romantik. Immerhin hat es einen gewissen Charme, oder?
Und das bringt uns zum nächsten Punkt: den Klamotten. Wer kennt es nicht, das Gefühl, wenn man den alten Wollpullover aus einem Karton im Abstellraum holt und feststellt, dass er mittlerweile einen intensiven Duft entwickelt hat? Der Duft, der irgendwo zwischen "nasser Hund" und "alte Socken" liegt und den man trotz mehrmaligem Waschen nicht loswird. Aber hey, Hauptsache warm.
Ja, der November ist ein spezieller Monat. Ein Monat, der uns dazu zwingt, kreativ zu sein und das Beste aus dem zu machen, was wir haben. Aber genau das macht ihn so einzigartig. Denn in einer Welt, in der alles perfekt sein muss, ist der November eine wohltuende Erinnerung daran, dass es in Ordnung ist, einfach nur gut genug zu sein.
Also, genießen Sie den vorletzten Monat des Jahres in vollen Zügen. Ob mit knisterndem Kaminfeuer, wilden Fummeleien auf dem Bärenfell oder einem muffigen alten Pullover - der November hat für jeden etwas zu bieten. Denn am Ende ist der November nicht nur ein Monat, sondern eine Einstellung. Eine Einstellung, die uns dazu bringt, das Beste aus dem zu machen, was wir haben, und dabei trotzdem ein Lächeln auf dem Gesicht zu behalten. Und zur Not hilft der übermäßige Konsum von Glühwein dabei, dieses Lächeln aufzusetzen.
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