Ein Spätsommer voller Kopfschüttelmomente

Es wird immer verrückter da draußen, oder? Da sitzt man gemütlich im Liegestuhl und versucht, die letzten Sonnenstrahlen abzubekommen, während das Radio verkündet, dass das Kiffen jetzt legaler und leichter wird. Boah, früher hätte ich das gefeiert. Damals, als wir noch Musik von Nena und Markus im Walkman hatten, uns eine Sommerhymne wie "Ich will Spaß, ich geb Gas" noch gute Laune bescherte und nicht zu spontanen Shitstormaktionen führte, bei denen sich jemand vor mein Cabrio klebt. Aber heute sind die Zeiten anders. Die Menschen sind viel ernster, besorgter oder wahlweise auch vollkommen desinteressiert. Das weiß man im Einzelfall nicht so genau, weil ja alle in ihrer eigenen Blase sitzen und demnächst auch noch im dichten Dunst. Klar, bei dem derzeitigen politischen Kabarett wäre ich auch lieber dauerbenebelt! Man könnte fast denken, manche Politiker haben da ein Eigeninteresse, damit die Bürger den täglichen Wahnsinn besser verkraften können. Oder vielleicht steckt ja mehr dahinter? Wollen sie uns einfach nur ruhig stellen? Nun, zumindest kann man sagen: Einen Grund zum Lachen liefern sie uns definitiv - auch ohne Cannabis!

Und dann das Wetter! Wird es je wieder normal? Einen Moment schmilzt man bei gefühlten 40 Grad dahin, und im nächsten baut man schon die Arche Noah im Garten, weil es wieder wochenlang schüttet. "Zu heiß, zu nass, zu trocken" - das klingt fast wie die Beschwerden über den Kaffee im Büro. Und als wäre das nicht schon deprimierend genug, bemerkt man auch noch, dass es abends früher dunkel wird. Da fragt man sich doch wirklich, wer da oben an den Reglern sitzt. Hat Petrus etwa Urlaub und Praktikant Thor hat übernommen?

Aber jetzt mal Hand aufs Herz, während wir noch über Politik und Wetter schimpfen, sehen wir im Augenwinkel schon die ersten Lebkuchen im Supermarkt. HALLO?! Es ist September! Der einzige Ort, an dem ich jetzt schon Weihnachtsstimmung will, ist mein Glühweinbecher, wenn's draußen kalt wird! Aber gut, vielleicht ist das ja die moderne Strategie, um uns von den aktuellen Weltgeschehnissen abzulenken. "Schaut her, vergesst den ganzen Mist und kauft stattdessen glitzernde Weihnachtsdeko!"

Und wer jetzt denkt, der September wäre nur für Politik und Wetter gut, der irrt. Denn die Biergärten füllen sich mit den verzweifelten Singles, die die letzten warmen Tage nutzen wollen, um noch einen Partner für den Winterschlaf zu finden. Da fliegen die Funken - oder sind es nur die Mücken? - während man versucht, unter dem sanften Schein der Biergartenlichterketten den oder die Richtige zu finden. Ein Last-Minute-Flirt unter dem letzten warmen Sonnenuntergang des Jahres - gibt es etwas Romantischeres?

Also, liebe Freunde, schnappt euch ein kühles Getränk, genießt das absurde Schauspiel da draußen und erinnert euch: Es könnte schlimmer sein. Oder vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon? Prost!

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