Lippeportal - Mai 2023

Der Mai: Ein Monat voller exzentrischer Kapriolen und schillernder Poesie

Mai 2023

Mit der Anmut eines Walzers und dem Charme eines exzentrischen Poeten begrüßt der Mai uns alljährlich, indem er die Welt in ein Kaleidoskop aus Farben und Düften verwandelt. Ein guter Anlass, um der erfrischenden Skurrilität des Wonnemonats auf den Grund zu gehen, und dabei unseren Wortschatz mit einigen seltenen Perlen zu bereichern.

Zuallererst möchte ich die petrichorartige Duftintensität ansprechen, die der Mai mit sich bringt, und die geeignet ist, sogar den Duft von Holzkohle zu überdecken, über der vielerorts die Jünger der Bratkünste ihre Würste in ritueller Weise garen. Petrichor, ein Wort, das sich so anmutig und geheimnisvoll anfühlt wie der Geruch von frischer, regennasser Erde, durchzieht die Atmosphäre, wenn nach einem launischen Schauer die Natur in ihrer vollen Pracht erstrahlt.

Der Mai ist auch der Monat, in dem die Flora ihren exuberanten Charakter offenbart. Die Blüten der Bäume verwandeln sich in ein üppiges Schauspiel, das den Begriff "farbenfroh" auf eine völlig neue Ebene hebt. Wenn ein zephyrartiger Windhauch durch die Äste streicht, entsteht ein Blütenkonfetti, das den Himmel in ein impressionistisches Gemälde verwandelt. Vereinzelt umspielen im Wind tanzende Blätter die letzten Junggesellen, die nach durchzechtem Vatertag ihren Rausch in den Büschen ausschlafen.

Die Fauna zeigt sich im Mai ebenfalls von ihrer schelmischen Seite. Die ornithologische Gemeinschaft, oder einfacher gesagt, die gefiederten Freunde, entfesseln ein symphonisches Ständchen, das jeden Morgen das Erwachen der Welt ankündigt. Die Zugvögel kehren heim und gesellen sich zu den hiesigen Arten, um gemeinsam ein zwitscherndes Mosaik zu schaffen, und dem Gehör eine Abwechslung zu den Trillerpfeifenkonzerten vergangener Warnstreiks zu kredenzen.

Zudem ist der Mai ein Monat der Feierlichkeiten, die sich in urwüchsigen Traditionen und skurrilen Bräuchen manifestieren. Die Walpurgisnacht am Vorabend des 1. Mai zieht mit ihrem mystischen Nimbus und den tanzenden Hexen in ihren Bann, während der ursprünglich heidnische Tanz in den Mai die Menschen dazu einlädt, sich der Lebensfreude hinzugeben. Ein Gefühl, welches vielerorts gemeinschaftlich in Biergärten zelebriert wird.
Doch der Mai wäre nicht der Mai, wenn er nicht auch eine gewisse Melancholie in sich trüge. Die Vergänglichkeit der Schönheit, die sich in den welkenden Blüten und den sanften Abenddämmerungen zeigt, erinnert uns daran, dass das Leben ein ständiger Zyklus aus Werden und Vergehen ist. So haben selbst die anmutigsten, erbauensten und kurzweiligsten Netflix-Serien ein Ende.

Abschließend möchte ich Ihnen die sempiternalen Weisheiten des Wonnemonats ans Herz legen: Genießen Sie die Augenblicke der Freude und das farbenfrohe Spektakel, welches der Mai uns so großzügig beschert. Seien Sie wie der Mai selbst - exzentrisch, lebensbejahend und immer bereit, sich an der Poesie des Lebens zu erfreuen.

Und wenn Ihnen das alles zu viel Geschwafel ist, dann stellen Sie das Bier kalt und schmeißen schon mal den Grill an. Das wird dann vielleicht nicht so poetisch, aber in jedem Fall ein schöner Frühsommerabend.

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