Der 1. April ist bekanntlich eine Art humoristisches Paralleluniversum, in dem auch gebildete Menschen quasi in einem FakeNewsTornado eskalieren und sich den Aprilscherzen hinzugeben. Je verrückter die Meldung, desto glaubhafter scheint sie zu sein. Hier werden die Grenzen unseres Humors ausgelotet. Spektakuläre Inszenierungen, wie gefälschten Alien-Invasionen und die Entdeckung von Einhörnern - nichts ist am 1. April undenkbar.
Es scheint auch völlig normal, dass seriöse Nachrichtensender plötzlich von fliegenden Pinguinen, sprechenden Katzen oder von der Einführung eines achten Wochentags berichten. Und das Beste daran? Wir alle lassen uns darauf ein und genießen die kollektive Absurdität!
Nichts ist sicher vor dem April-Chaos, denn der Monat dringt in jeden Winkel unserer Existenz vor. Arbeitgeber verwandeln Büros in Streichelzoos, Eltern erzählen ihren Kindern, dass sie plötzlich 32 Geschwister bekommen, und sogar Politiker verkünden, dass sie den Klimawandel mit riesigen Ventilatoren bekämpfen wollen.
Vielleicht hofft auch der eine oder andere Mitbürger, dass sich Robert Habeck bei einer Pressekonferenz die Maske herunterreißt und darunter Max Giermann erscheint, der mit einem fröhlichen "April, April" für Erleichterung sorgt.
Doch trotz all der kindlichen Schabernackfreude und Gags aus der Fips-Asmussen-Hölle, die der 1. April mit sich bringt, scheinen wir eine seltsame Zuneigung für diesen ungestümen Monatsbeginn entwickelt zu haben. Vielleicht liegt es daran, dass er uns daran erinnert, dass das Leben nicht immer ernst genommen werden muss, oder vielleicht genießen wir einfach die Gelegenheit, unsere Mitmenschen in den Wahnsinn zu treiben. Was auch immer der Grund sein mag, es ist klar, dass der 1. April eine ganz besondere Rolle in unserem Kalender einnimmt.
Wenn sich der Tag dem Ende zuneigt und wir alle wieder ab Mitternacht zum Lachen in den Keller gehen, begeben wir uns damit auch auf die Reise ins Land der täglichen Absurditäten, denn seien wir mal ehrlich: Wenn wir die Nachrichten der letzten Monate so vor unserem inneren Auge Revue passieren lassen, dann hat man doch schon oft die Vermutung (oder zumindest die Hoffnung), dass vieles davon nur ein schlechter Scherz ist.
Mein Tipp: Wenn es zum Weinen nicht reicht, dann lache. Und wenn wir alle mehr lachen und auch uns selbst nicht ganz so ernst nehmen, dann kann jeder Monat fröhlich starten, und nicht nur der April.
Ach ja, noch eine aktuelle Meldung: Ein Berliner StartUp rüstet jetzt E-Autos mit einer 4 Meter langen Lade-Antenne aus, die während der Fahrt das Oberleitungsnetz der Straßenbahn anzapfen kann. Das Prinzip haben sich die Tüftler angeblich auf einem Rummelplatz vom Autoscooter abgeguckt. Ist bestimmt was wahres dran.
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