Bald sind wieder die Jecken los.

Am 11.11. beginnt ja bekanntlich die Karnevalssaison. Zeit für närrisches Treiben. Albernheiten aber auch satirische Seitenhiebe auf politische Themen. Man lässt mal Fünfe grade sein und zu späterer Stunde knutsch jeder irgendwie mit jedem. "De han isch jebützt", wie der Kölner sagt. Ein Schelm, wer da nicht nur zeitliche Parallelen zu den Berliner Koalitionsverhandlungen sieht. Wer da am Ende Prinz Karneval oder dann doch nur der Dumme August ist, bleibt abzuwarten. Die Karawane zieht weiter, der Sultan hat Durst.

Ob es dann im nächsten Jahr, überhaupt zu Prunksitzungen und einem ordentlichen Karnevalsumzug kommt, bleibt auch noch abzuwarten. Corona ist ja noch nicht weg. Und selbst wenn, dann hagelt es vielleicht Absagen, weil das Heizen der Festhallen oder das Benzin für die Themenwagen zu teuer geworden ist. Außerdem fällt es immer schwerer, ein politisch korrektes Kostüm zu finden. Sich als Indianer zu verkleiden, das geht bekanntlich so gar nicht, weil man sich damit die kulturelle Identität amerikanischer Ureinwohner aneignet. Als Ritter, Soldat oder Cowboy gibt's bestimmt Ärger wegen den Waffen, und bei einer zu freizügigen Arschfreihose werden vermutlich moralische Bedenken geäußert. Unbeschwert einfach Spaß haben, geht vermutlich doch erst ab dem 7. Bier oder Prosecco. Am Ende ist das auch alles egal. Schließlich reicht es, wenn man das schunkelnde Volk mit reichlich Kamelle bewirft, und irgendeine Pappnase die immer gleichen schlechten Witze erzählt. Auch da scheint der Vergleich von Bundestag und Karnevalsbühne naheliegend. Hoffentlich bleibt uns das Lachen nicht im Halse stecken. Lasst uns feiern. Ampel Alaaf.

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