Überrascht sie etwa dieses verwirrende Eingangs-Statement in der Überschrift? Dann klär ich mal kurz auf:
NEIN! Natürlich muss in Deutschland jetzt niemand direkt mit einem lustigen Folternachmittag rechnen, nur weil er gerne demokratisch über sein staatliches Führungspersonal abstimmen möchte. Man darf sogar ganz offen darüber reden. Naja, in den meisten Fällen jedenfalls. Manche Berufsgruppen (z.B. Lehrer und Journalisten) sind ja eigentlich zur Neutralität verpflichtet, aber da stoßen die Vorschriften auch gerne mal an die Grenzen. Trotzdem muss hier keiner um sein Leben laufen, weil er sich politisch interessiert oder gar engagiert. Gott sei Dank sind wir aber auch nicht darauf angewiesen, dass irgendein Heiko vom Außenministerium seinen Besuch beim Frisör unterbricht, damit uns die Bundeswehr irgendwo ausfliegt. (Auch das haben wir bestimmt rechtzeitig vor dem Wahltag wieder vergessen.) Aber wie kam ich darauf?
Ach ja: Man muss Schmerzen aushalten. JA! Das stimmt. Ich jedenfalls leide teilweise schon körperlich, wenn ich so manche Wahlplakate, Werbespots oder Interviews diverser Wahlkämpfer ansehe. Also "diverser" im Sinne von "verschiedener", das bezieht sich nicht aufs Geschlecht. Sollte auch egal sein. Zeigt sich ja auch, dass bei der Bewerbung ums Kanzleramt gerade die einzige Frau scheinbar die sprichwörtlich "dicksten Eier" hat. Diese Selbstsicherheit bei zeitgleicher Ahnungslosigkeit ist schon bemerkenswert. Aber das machen andere ja auch nicht besser. Da wurden schon mal ganze Wählerschichten weg gelacht. Da hätte man mal was von uns Lippern lernen können: Zum Lachen besser in den Keller gehen. Ach ja. Ging ja nicht. Stand ja unter Wasser. Aber was soll's. Man kann ja statt der Pest auch noch die Cholera wählen. Oder etwas anders gesagt: Die Wahl zwischen Hirnhautentzündung, Magengeschwür und fiesem Jucken im Intimbereich, das einen tief-roten Ausschlag mit sich bringt.
Nein, es wird doch alles toll! Zum Beispiel versprechen einige einen höheren Mindestlohn. OK, kaufen kann ich damit natürlich nix. Fleisch gibt es dann nur noch selten, Autos sind irgendwie "igitt" und der Billigflieger nach Malle wird auch gestrichen. Dafür gibt es neue Luxusgüter, wie z.B. Strom. Der wird schon bald sehr schön teuer. Am Besten wir wählen wieder alle nach dem schönsten Plakat. Geben Sie es doch zu. Das haben Sie doch in den letzten Jahren auch so gemacht, oder? In Bielefeld hat sich eine SPD-Kandidatin jetzt für ihr Plakat einen Pudding auf den Kopf gesetzt. Vermutlich, um davon abzulenken, welche Grütze sich unter der Schädeldecke befindet.
Bitte, bitte, bitte wählen Sie nicht irgendeinen Waldmeisterwackelschaum mit Grütze, sondern lesen Sie zumindest mal die Packungsbeilage, sonst liegt Ihnen das Zeug hinterher schwer im Magen.
Und das tut dann 4 Jahre lang weh.
Lippeportal
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