Lippeportal - Juni 2021

ACHTUNG!

Juni 2021

Ein paar wichtige Neuerungen!

In diesen Tagen herrscht vielerorts zunehmend Verwirrung. Keiner weiß mehr, wie man sich nun richtig verhält, und was erlaubt ist. So mancher ist mit der Situation überfordert.
Kein Wunder. Plötzlich kann man einfach so vor die Tür gehen und da gibt es Kneipen, Restaurants und Eisdielen, die geöffnet haben. Davor sitzen Menschen. Einfach so. Die haben Kontakt. Irgendwie ein ungewohntes, seltsames Bild, mit dem vor allem jüngere Menschen gar nichts anzufangen wissen. Die Älteren unter uns kennen diese alten, fast vergessenen Rituale vom "sich draußen treffen" ja vielleicht noch von damals. Damals, als es noch keine Pandemien gab, und nur Zorro oder Batman eine Maske trugen.

Aber wie verhält man sich jetzt richtig, wenn man einfach so raus geht?

Zunächst brauchen Sie keine Angst haben. Wenn Ihnen zum Beispiel eine kleine Gruppe von kleinen, seltsam anmutenden Menschen ohne Bartwuchs entgegenkommt, die den Betrachter an einen Ausflug von Gartenzwergen aus dem Schrebergarten erinnern, dann sind das sogenannte Kinder. Die sind meistens harmlos und sie bewegen sich oft leicht orientierungslos in Gruppen durch die Stadt, da auch diese kleinen Wanderfreunde oft überwältigt von den vielen neuen Eindrücken einer geöffneten Innenstadt sind. Früh morgens und in der Mittagszeit tritt dieses Phänomen besonders häufig auf, da diese Kinder auf der Suche nach Ihrer Schule oder auf dem Heimweg sind. Schule ist so ein neuartiges Konzept, das früher wohl schon mal erfolgreich angewandt wurde. Im Prinzip wie 'HomeSchooling' nur eben in extra dafür errichteten Gebäuden, in denen Schüler ihre Lehrer tatsächlich persönlich treffen. Also nicht nur Kinder aus einem Haushalt und maximal 1 Lehrer, sondern tatsächlich alle. Ich weiß, dass klingt ein wenig verrückt, aber man kann es ja mal ausprobieren.

Es gibt sogar Gerüchte, dass es bald wieder so etwas wie Partys und Konzerte geben soll, bei denen sich die Musiker im selben Raum wie das Publikum befinden. Auch das stellt unser Sozialverhalten vor ganz neue Herausforderungen. Vom Flirten und anderen zwischenmenschlichen Paarungsritualen will ich gar nicht erst anfangen. Vielleicht nur soviel: Im Prinzip ist es bei einem Diskothekenbesuch wie im Baumarkt. Man sollte immer einen Euro in der Tasche haben. Nicht wegen dem Einkaufswagen, ohne den man nicht rein darf, sondern für den Feuchtgummiautomaten auf dem Herrenklo. Auch bei der Auswahl der Sexualpartner kann man weitestgehend die Baumarktregeln einhalten. Rein darf man nur geschützt, geimpft, getestet oder halt mit Gewerbeschein.

In der Gastronomie hat sich trotz längerem Stillstand nicht besonders viel geändert. Früher hieß es "draußen nur Kännchen", heute heißt es halt oft "Kännchen nur draußen". Obwohl man hier und da auch schon drinnen etwas verzehren darf. Also vorausgesetzt man hat einen Test, oder seinen Impfausweis, sein letztes Zeugnis, das Freischwimmerabzeichen, eine Hasenpfote und... ach ne, Test oder Impfausweis reicht vermutlich auch. Egal, Hauptsache man kann wieder in ein Restaurant. Das ist so ein bisschen wie zu Hause, nur dass die Pizza bis auf den Tisch und nicht nur bis zur Haustür geliefert wird. Außerdem sollte man eine Hose tragen - glaube ich.

Wir müssen uns wohl an so einiges gewöhnen, was in den letzten Monaten in Vergessenheit geraten ist. Ich bin schon gespannt auf die Welt da draußen, die so viel zu bieten hat. In der es so vieles zu entdecken und zu erleben gibt. Menschen, die einen anlächeln. Einen Kaffee, den ich nicht im Gehen trinken muss. Und Sport. Naja, OK, Sport habe ich persönlich jetzt nicht so vermisst, aber jedem so, wie er es mag. Ich geh dann mal raus. Vor die Tür. Vielleicht sehen wir uns ja. Ich lächle Sie dann gerne an, und vielleicht lächeln Sie ja auch zurück. Ich freue mich darauf.

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