Bitte verstehen Sie mich falsch...

Hallo, ich bin Matthias aus Detmold, und ich fühle mich wie... naja... sagen wir mal... nur um zu provozieren... wie Stauffenberg. Zum einen, weil ich mit der Gesamtsituation unzufrieden bin, und zum anderen, weil ich dem Coronavirus gerne eine Aktentasche mit Sprengstoff unter den Schreibtisch stellen würde. NEIN. SORRY. Sowas sage ich natürlich nicht!!! Zum einen, weil so ein Virus gar keinen Schreibtisch hat, und zum anderen, weil jeder Vergleich mit anderen Menschen einfach immer falsch ist.

Niemand weiß wirklich, wie sich der andere fühlt, oder was er tatsächlich denkt. Und selbst dann, wenn er es sagt, kann man sich nie sicher sein, dass man es auch wirklich richtig interpretiert oder verstanden hat. Das Gehörte ist nur selten das Gesagte und erst recht nicht das Gedachte. Jede Wertung ist eine Unterstellung. Und im Unterstellen, sowie bei Vorurteilen, sind nicht nur Stammtischrunden und politische Talkshowgäste ganz groß. Nein, jeder von uns ist doch Zentrum seines Weltbildes und überzeugt davon, dass er (oder sie) die einzig wahre Wahrheit kennt. Alle anderen sind doof. Sei es nun zu Corona, zu den amerikanischen Wahlergebnissen, zur gerechteren Steuerpolitik oder zum besten Rezept für Käse-Sahne-Kuchen.

Nicht nur hinhören, sondern auch wirklich zuhören und notfalls kritisch nachfragen, könnte helfen, um andere Mensch zumindest ansatzweise besser zu verstehen. Ihre Motivation und Ängste. Dann könnten wir vielleicht auch wieder öfter mal sachlich diskutieren, ohne gleich emotionsgeladen die verbale Totschlagkeule herauszuholen. Aber leider sind wir viel zu oft damit beschäftigt, uns schnell mal eine Meinung zu bilden. Andere Meinungen sind in unseren Augen dann dämlich oder zumindest Blasphemie. Und genau durch diese Brille gefärbt, wird grundsätzlich alles erstmal falsch verstanden. Aber vielleicht ist ja auch gerade dieses falsch Verstandene am Ende dann doch die Wahrheit. Wer weiß das schon?

Hallo, ich bin Matthias aus Detmold, und ich fühle mich oft falsch verstanden. Wenn Sie anderer Meinung sind, würde ich mich freuen, wenn Sie nachfragen und mich nicht in eine viel zu enge Meinungsschublade stecken.

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