Eigentlich hatte ich mich schon seit einiger Zeit dar-auf gefreut, diese Ausgabe mit einem April-Scherz zu beginnen. Aber nun ist mir leider nicht nach Scherzen, obwohl uns allen in diesen Tagen wohl etwas Humor gut tun würde. "Wissen was der Monat bringt..." ist seit fast zwei Jahrzehnten unser Motto. Aber in diesem Monat sind wir nahezu ratlos. Stündlich ändern sich die Nachrichten, die Planungen und für viele auch ihr Weltbild. Viele fühlten sich nahezu unverwundbar. Wenn einzelne Stimmen von einer wirklichen Bedrohung durch Corona sprachen und die heimischen Reserven an Thunfischdosen und Toilettenpapier aufstockten, wurden sie oft für Spinner gehalten. China war ja so weit weg, und wer hat schon Angst vor einem Virus, der doch auch nur so eine Art Erkältung ist. Selbst als in Ita-lien bereits die ärztliche Versorgung unter der Last der Pandemie zusammenbrach, feierte man hier "Corona-Parties" und erzählte sich Klopapierwitze. Manche denken selbst jetzt noch: Home Office und Quarantäne sind ja auch nur so eine Art Urlaub. Es ist Mittwoch der 18. März 2020 und gleich geht dieses Magazin in Druck. Noch dürfen wir rausgehen, obwohl das öffentliche Leben bereits an vielen Orten zum Erliegen gekommen ist. Bis zum 19.04.2020 geht in NRW erst mal gar nichts mehr. Tragisch, finanziell verheerend, und nicht nur gesundheitlich für viele Menschen eine Tragödie. Ich bin mir absolut sicher, dass die Maßnahmen in den nächsten Tagen weiter verschärft werden, und trotzdem sitze ich nun hier und soll Sie als unsere Leser auf einen tollen April einstimmen.
Es liegt mir persönlich leider überhaupt nicht, die Augen zu verschließen, die Klappe zu halten und wie das Orchester auf der Titanic bis zum Ende aufmunternde Musik zu spielen, um eine Panik zu vermeiden. Nein, es ist schlimm und es wird noch schlimmer. Gleich geht das Magazin in Druck und direkt im Anschluss gehen alle unsere Mitarbeiter ins Home Office. Alle Veranstaltungen wurden vorerst abgesagt und in uns allen lodert die Hoffnung, dass ab dem 20. April dann wieder so etwas wie Normalität einkehren wird. Deswegen beginnen die Events in dieser Ausgabe ganz ungewohnt auch nicht mit dem 1. des Monats, sondern erst mit dem 20. Ich hoffe, wir alle finden im letzten Drittel des Monats wieder etwas mehr Zersteuung und treffen uns bei Konzerten, Workshops, Stadtfesten oder wo auch immer.
Persönlich glaube ich, dass auch ein geringer Schutz besser ist, als gar keiner. Deshalb trage ich ab sofort in der Öffentlichkeit einen selbstgenähten Mundschutz. um Euch zu schützen. Vielleicht tragt Ihr ja auch einen, um mich zu schützen. Wenn Ihr darüber lachen wollt, dann nur zu. Lachen ist wichtig, besonders in dieser Zeit.
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