Lippeportal - Januar 2019

Gute Vorsätze und Erinnerungen!

Januar 2019

Das neue Jahr liegt vor uns. Traditionell startet das Jahr für viele Menschen mit der hektischen Zeit, in der wir den Großteil der mühevoll zusammengesuchten Weihnachtsgeschenke zum Umtausch bringen, bei Ebay einstellen oder einfach irgendwo ganz hinten auf dem Dachboden verstecken. Einige haben in den letzten Wochen aber vielleicht auch herausgefunden, dass es vor allem auf die inneren Werte, die Inhalte ankommt. Spätestens, wenn man am zweiten Weihnachtstag in einen leeren Kühlschrank geblickt hat.

Natürlich starten wieder alle ambitioniert und mit vielen guten Vorsätzen ins neue Jahr. Wenn man sich etwas vornimmt, sollte man aber auch gelegentlich mal zurückschauen. Also tun wir das.

Blicken wir mal 20 Jahre zurück. Früher war ja sowieso alles besser. Früher, als es noch keinen Klimawandel gab und der Dieselmotor als besonders umweltfreundlich galt. Da rauchte man auch noch unbeschwert in den Kneipen und trug ungestraft eine Fokuhila zum Ballonseidenanzug. Vor 20 Jahren lief "Wag the dog" in den Kinos. Aufgrund des großen Erfolges läuft heute noch die tägliche Fortsetzung auf allen Nachrichtensendern. Wer nicht weiß, wovon ich spreche, der sollte dringend den Film sehen. Vor 20 Jahren hatte man auch keine Netzprobleme sondern konnte immer und überall störungsfrei telefonieren. Na ja, fast überall. In kleinen gelben Kabinen, die am Wegesrand standen und immer ein bisschen nach Urin rochen. Darin fand man eine Liste mit allen Namen, Adressen und Telefonnummern der Stadt. Aus Sicht des Datenschutzes ein Skandal, aber sehr praktisch und vor allem absturzsicher. Vor 20 Jahren wurde auch auf Grund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichtes die Rechtschreibreform eingeführt. Ein voller Erfolg. Denn heute wird ja eine Menge "rechtes Zeug" geschrieben. Hätten wir mal lieber eine "Richtig-Schreib-Reform" umgesetzt. Aber dafür bekommen wir jetzt ganz ohne Rechtsgrund und aus meiner ganz persönlichen Sicht auch ohne gesunden Menschenverstand ganz neue Schreibweisen. Fast etwas weihnachtlich. Mit Genderstar. Zum Beispiel: Leser*innen. Sie finden das gut? Dann lesen Sie das doch bitte mal laut vor. Na? Also? Haben Sie jetzt "Leserinnen" oder "Lesergenderstarinnen" vorgelesen? Merkste was?

Vor 20 Jahren waren wir auch alle im Bann des großen Skandals um Monika Lewinsky und Bill Clintons Zigarre. Heute wäre man vermutlich froh, wenn solche Nachrichten aus dem Oval Office kämen, statt der derzeitigen täglichen Twittermeldungen.

Wie wird man sich wohl in 20 Jahren an das aktuelle Jahr erinnern? Tja. Wer weiß. Um sich zu erinnern, müßte man sich vielleicht ein paar Notizen machen. Aber wer kann die dann lesen? Wirre Twittermeldungen mit vielen *** nach orthographischen Phantasieregeln. Obwohl. Ist ja eh alles Fake. Denken Sie daran: "Wag the dog".

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