Lippeportal - Mai 2018

Mehr Mut zur Lasterdiversität...

Mai 2018

Lasterdiversität? Was ist das denn? Um es gleich vorweg zu nehmen: es handelt sich dabei nicht um die Ansammlung verschiedener Lastkraftwagen, sondern um die abwechselnde Hingabe zu verschiedenen lästerlichen Vorlieben. Wem so was Spaß macht... immer nur zu!
Die meisten "schlechten Angewohnheiten" beginnen doch als echtes Vergnügen, das einem nur durch das eigene schlechte Gewissen versaut wird.
Bereits der zwischenmenschliche Fortpflanzungsakt sorgt für Kontroversen, wenn das Balzverhalten erwachsener Menschen gerade in den frühsommerlichen Maiwochen erregende und manchmal auch aufsehenerregende Züge annimmt. Kein Gebüsch im Park, in dem es nicht raschelt. Kein Parkplatz, auf dem nicht ein Auto mit beschlagenen Scheiben rhythmisch wackelt. "Männer und Frauen sind das nackte Grauen" wie schon der Philosoph Farin Urlaub das allgemeine "Stangenfieber" besang. Also ich finde das allerdings gut, und ganz nebenbei sichert dieses Laster der Fleischeslust auch das Rentensystem.
Ein anderes "fleischliches Laster" sehen vor allem Vegetarier im allseits beliebten Grillabend. Wurst und Nackensteak können eben auch zum Laster werden. Oder zur Passion. Oder zur Obsession. Oder einfach halt super schmecken. Also: Guten Appetit. Mein Tipp: Fleisch vom freilaufenden Biorind oder Schwein schmeckt besser als das von Stallinsassen.
Alkohol ist ja auch so ein Thema. Pfui Deuvel. Schlimm. Böse. Eines der schlimmsten Laster überhaupt. Andererseits kann es auch schmecken. Für den richtigen Genuss sollte man aber auch die für sich selbst verträgliche Menge kennen. Wer aus Eimern trinkt braucht sich auch hinterher nicht wundern, wenn er mit dem Kopf in der Kloschüssel aufwacht und daher ungeküsst ins Bett gehen muss. Dann wird das Laster natürlich endgültig zu Last, aber hin und wieder in kleinen Mengen, können gerade vergorene Getränke durchaus die Stimmung heben.
Schlimmer wird es bei Schokonaschereien. 5 Sekunden auf der Zunge und 5 Jahre auf der Hüfte. Ich weiß wovon ich spreche. Und ich finde es schlimm, wenn jemand Schokolade isst. Noch schlimmer finde ich nur, wenn er mir die Schokolade wegisst. Trennt Euch bitte von Euren Gelüsten und Eurer Schokolade. Esst sie nicht. Packt alles in eine große Tüte und gebt sie weg. Am Besten mir, ich entsorge die dann. Abends. Auf dem Sofa. Vorm Fernseher. Verdammt, ich glaube ich habe mich verraten.
Man sieht also: Laster sind etwas ganz Schlimmes, außer wenn man sie bewusst und in Maßen genießt. Deshalb nicht einem Laster alleine nachgehen, sondern allen nur so ein bisschen. Der Mix macht es und bringt Abwechslung. Das ist Lasterdiversität. Genießen Sie es. Besonders im Mai.

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