Heiße Diskussionen

Wenn man in der letzten Zeit die Nachrichten so hört oder sieht, dann könnte man fast glauben, der ein oder andere Meinungsverbreiter, dem mediale Präsenz in diversen Nachrichtenformaten gewährt wird, sollte sich doch besser nicht ohne Mütze ins Freie wagen. Offensichtlich brennt bei vielen die Sonne auf der Stirn heißer als der Schambereich nach einer missglückten Intimrasur. Aber keine Bange, noch ein oder zwei Grad mehr unter der Schädeldecke und das spärlich angesiedelte Gehirn hat auch intellektuell die Konsistenz einer angebrannten Erbsensuppe erreicht. Egal ob nun zum Laiengruppenschauspiel rund um Griechenland, den völkerwanderungsähnlichen Zustrom von Flüchtlingen oder einem möglichen Seeungeheuer in einem lippischen Baggersee, garantiert hat jeder eine fundierte Meinung und bereits das passende Transparent vorbereitet. Dabei scheint eine ausgewogene Berichterstattung zwischen Gutmenschentum und Zukunftsangst doch tatsächlich irgendwo im sprichwörtlichen Sommerloch verschollen zu sein. Aber gerade wenn die Sommersonne sehr stark blendet, ist der größtmögliche Kontrast mit schwarz und weiß, sowie alles total super und alles total böse, halt auch in den Medien am Besten zu vermarkten. Dabei gibt es gerade bei dem so schönen lippischen Sommer mit viel warmen Regen auch im übertragendem Sinne so viele bunte Farben zu sehen. Also Mütze und Sonnenschutzcreme tragen, Augen aufsperren und am Pool zweimal mehr über die Dinge nachdenken, bevor eine ungeprüfte ideologische Phrase den Plapperkasten verlässt, und ungefiltert verbreitet wird.

Glauben Sie nicht alles, gehen Sie es gelassen an und genießen Sie den Sommer - auch wenn Sie recht haben.

Jetzt lesen [PDF] »

teilen